
OBERITALIENS VERGESSENE WASSERWEGE
OBERITALIENS VERGESSENE WASSERWEGE
Der Piave fließt von seiner Quelle am Monte Peralba in den Karnischen Alpen bis in den Golf von Venedig - die Stadt im Wasser, die es ohne den Piave so gar nicht gäbe. Denn Venedig brauchte Holz.
Die Befestigung der Stadt, Brücken- und Hausbau, Gondeln und die Glasindustrie, all das verschlang Unmengen von Holz. Fichten und Lärchen von außerordentlicher Qualität kamen aus dem Gebirgsort Obertilliach. Transportiert wurde das Holz jahrhundertelang auf dem Piave.
Es ist ein langes Kapitel in der österreichisch-venezianischen Geschichte: der Holzhandel und die Warentransporte über die Wasserwege aus den karnischen Südalpen nach Venedig. Ohne Holz, das zum Haus- und Brückenbau, für Gondeln und Schiffe und für die Glasindustrie gebraucht wurde, gäbe es Venedig so nicht. Allein die Befestigung der Stadt verschlang Unmengen von Holz, immerhin ist die "Serenissima", wie Venedig auch genannt wird, auf Millionen von Holzpfählen erbaut.
Ausgehend vom historischen Holzhandel mit Osttirol über das Tilliacher Joch und den Holztransporten auf dem Piave und über ein weitverzweigtes Kanalsystem beleuchtet der Film die Geschichte und die bedeutendsten Wege des Holzes, die Orte, die Menschen und ihre Arbeitsbedingungen. Die kulturellen Besonderheiten entlang der Filmstrecke sind voller Überraschungen.
Am Ursprung des Piave in der Region Venetien (Provinz Belluno) liegt auf 1.250m das Dorf Sappada, zu Deutsch Plodn, eine deutsche Sprachinsel mit 1300 Einwohnern. Die Plodner sind vor etwa 1000 Jahren aus dem Tiroler Pustertal hierhergekommen und seitdem hat sich ihre mittelhochdeutsche Sprache praktisch nicht verändert. Nicht nur die Sprache, auch das Brauchtum wird in Plodn bewusst gepflegt, zum Beispiel im Fasching mit der "Plodner Vasenacht", bei der Umzüge mit selbstgeschnitzten Zirbenholz-Masken durchs Dorf ziehen.
Ein Film von Hermann Peseckas und Stefan Sternad. AT 2017, 52 min.
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